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Nie mehr Schimmel!
Mit jedem noch so preiswerten technischen Gerät erhält der Nutzer heutzutage eine Gebrauchsanweisung. Von ihrer Einhaltung hängt die Funktionsfähigkeit und die Lebensdauer des Gerätes ab. Für die teuerste Anschaffung im Leben, nämlich eine Wohnung oder ein Haus, ist eine solche "Gebrauchsanweisung" kaum zu finden.
Verstösst man aber gegen die elementaren Regeln einer bestimmungsgemäßen Nutzung einer Wohnung, können sehr schnell Mängel auftreten, wie z. B. bei unzureichendem Heizen und Lüften die Bildung von Schimmelpilzen.
Dabei ist die einfachste und wichtigste Gegenmaßnahme gegen Schimmelbefall richtiges Lüften, mindestens drei bis vier Mal am Tag, z. B.
1.) Morgens nach dem Aufstehen,
2.) mittags nach dem Kochen,
3.) wenn man von der Arbeit kommt,
4.) abends vor dem Zubettgehen
die Fenster komplett öffnen und für 5 - 10 Minuten für Durchzug sorgen. Die Fenster dürfen auf gar keinen Fall nur gekippt werden, weil dadurch kein ausreichender Luftaustausch erfolgt und nur die Wände auskühlen.
Nachfolgend zusammengefasst einige allgemeine Tipps, die in einer "Gebrauchsanweisung" für Wohnungen stehen könnten, um mit einfachen Gewohnheiten die hässliche Erscheinung Schimmelpilz dauerhaft zu vermeiden:
- Beim Lüften die Fenster immer ganz öffnen (Durchzug!; mindestens 3 - 4 x täglich!). Kippen der Fenster hat nur nachteilige Auswirkungen (höhere Heizkosten!)!
- Beim Lüften wird feuchte Warmluft gegen trockene Frischluft getauscht. Das funktioniert im Winter wie bei der Lüftung in Ihrem Kraftfahrzeug.
- Bei Nebel und Regen ist gutes Lüften genauso wichtig. Die kalte Außenluft mit 90-100% relativer Luftfeuchtigkeit wird beim Aufwärmen sehr trocken.
- In Küchen beim Kochen und im Bad nach der Benutzung gründlich lüften. Kurzzeitiger, kontrollierter Luftaustausch kostet nicht viel Heizenergie!
- Türen zu Räumen mit erhöhter Dampfbildung (z. B. Bad) stets geschlossen halten. Ebenso Türen geschlossen halten zwischen beheizten und kühleren Räumen (z. B. Schlafzimmer)!
- Ungenutzte Räume nicht auskühlen lassen, sondern immer leicht temperieren. Auch nicht benutzte Räume täglich lüften!
- Insbesondere Schlafzimmer bei Bedarf morgens zweimal lüften. In der Zeit dazwischen den Raum beheizen, damit im Bett gespeicherte Feuchte ausdünstet!
- Kühlere Räume sind stärker gefährdet. Daher bei Bedarf auch die Schlafzimmer tagsüber temperieren und lüften.
- Kellerräume sind im Sommer bei schwüler, feuchter Warmluft extrem gefährdet. Ab 20°C dort nicht mehr lüften.
- Kleine, schlecht belüftete Badezimmer sind anfällig. Hier hilft das Abwischen von Wanne und Fliesen nach dem Duschen.
- Kein Wäschetrocknen in der Wohnung. Ist dies erforderlich, dann den Raum sehr gut heizen und immer wieder kurz und kräftig lüften. Nach Bügeln feuchter Wäsche oder mit
- Dampfbügeleisen den Raum gut lüften.
- Entfernen Sie Luftbefeuchter und Zimmerbrunnen. Meist ist die Luft zu feucht statt zu trocken und sie vermeiden zusätzliche hygienische Risiken.
- Möbel bei Schimmelgefahr vor Außenwänden mit 10 -20 cm Abstand aufstellen.
- Zu Raumecken und Deckenkanten ca. einen halben Meter Abstand lassen.
- An kritischen Außenwänden nur Möbel „auf Füßen“ verwenden. Einbauschränke, die oben oder unten geschlossen sind, grundsätzlich vermeiden.
- Aus Hygienegründen (Schimmel und Milben) keine Bettkästen, sondern Betten „auf Füßen“.
- Bilder an Außenwänden mit Abstand aufhängen, z. B. mit Korkscheiben.
Bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40-50% (im Winter) ist Ihr Verhalten völlig korrekt. Werden 50% überschritten, ist es Zeit zum Lüften oder evtl. zusätzlichen Höherdrehen der Heizung. Überwachen Sie daher Ihr Raumklima mit einemHygrometer. Gute Geräte sind bereits für 20-30 € erhältlich. Falls gewünscht, können wir Ihnen ein Hygrometer leihweise zur Verfügung stellen.
Das NDR Gesundheitsmagazin Visite hat in einem sehenswerten Fernsehbeitrag vom 14.02.2012 die Probleme bezüglich Schimmelpilzbildung und Gesundheitsgefährdung anschaulich erläutert.